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Anschreiben Frühjahr 2024

Liebe Weinfreunde,

während ich diese Zeilen schreibe, sitze ich mit Laptop neben der Füllanlage, springe bei Sortenwechseln und kleinen Notfällen ein und freue mich, dass der neue Jahrgang in Flaschen gefüllt wird. Manche Sachen macht man Jahr für Jahr und merkt dabei kaum, wie die Zeit vergeht:

Unsere jährlichen Kundenbriefe, in Frühjahr, Sommer und Winter gehören seit Jahrzehnten fest mit dazu. Man fragt sich dabei, wie hat Erwin im Frühjahr 1984 das erste Anschreiben geschrieben? Vermutlich hat er es von Hand vorgeschrieben, wahrscheinlich im Weinberg während einer kurzen Pause beim Reben schneiden. Danach auf der alten Schreibmaschine getippt, im Copy-Shop vervielfältigt und mit Weinliste an die ersten Kunden versandt.

Manches fängt klein an, braucht Zeit zum Wachsen und Reifen. 

Die Sauerweins haben die Jahrzehnte gut genutzt: im Jahr 1924, vor 100 Jahren wagte unser Urgroßvater Matthias Sauerwein den mutigen Schritt und siedelte den kleinen landwirtschaftlichen Betrieb aus. Er baute außerhalb des Ortes ein Wohnhaus mit Stall und Scheune, drum herum Felder. Damals war Ackerbau die Hauptbeschäftigung, etwas Vieh und der Weinbau gehörten immer mit dazu. Den Grundstein zum Weingut verdanken wir den Großeltern Ida und Walter und unseren Eltern Edith und Erwin Sauerwein. Sie und treue Mitarbeiter bauten mit viel Hingabe und Herzblut das Weingut auf. Sehen Sie hier die digitale Zeitreise.

Die Ostertage waren an der Mosel vom typischen Aprilwetter geprägt: Der Frühling naht, einige Tage sind schon sonnig-warm, an anderen überwiegt der Regen. Die Weinberge stört es nicht, die Mitarbeiter draußen im Weinberg schon eher. Sorin, Adriana, Ovidiu und Raul haben vor Ostern alle Weinberge geschnitten und sind jetzt mit dem Binden der Reben beschäftigt. Dies geht besonders gut bei feuchtem Wetter, die Rebruten sind dadurch biegsamer und brechen nicht so leicht. Jede Rebe wird im Winter sorgfältig von Hand geschnitten und im Frühjahr gebunden. Jedes Jahr auf ein Neues wird so die Grundlage für gute Weine gelegt.  

Gerade der April ist mittlerweile im Weinbau der risikoreichste Monat – kommen noch Spätfröste oder bleiben wir von den Eisheiligen verschont? Durch den feucht-warmen Februar sind die Reben schon sehr weit, der Austrieb hat begonnen. Ein früher Austrieb birgt immer die Gefahr von großen Frostschäden. Wir freuen uns daher über den Regen – wenn es regnet friert es nicht!

Andererseits ist Sonnenschein auch nicht verkehrt. Urlaub an der südlichen Mosel im Dreiländereck mit Weinwanderungen, Fahrradtouren und Ausflügen ist bei schönem Wetter doch angenehmer. Das Gästehaus ist gut gebucht, es sind jedoch noch Termine frei. Bei Interesse gerne online schauen (zeit.sauerweins.de), oder anrufen, 06583-444. Im Büro sind Jennifer und Sabrina Montag bis Freitag von 9 bis 12 Uhr gut zu erreichen.

Unser Team wächst weiter: im Lager kam Matthias dazu, einen Winzer für den Weinberg suchen wir noch. Auch für Büro und vor allem Vinothek suchen wir nachmittags (14-18 Uhr) noch Unterstützung! Denn fast täglich stehen Weinproben an. Alfred und Manu übernehmen hier gekonnt und mit Begeisterung.

Es macht gerade Spaß, die neuen Weine zu probieren! Der Sommer 2023 war verregnet, der Herbst größtenteils ebenso. Umso typischer sind die Weine! Leicht, fruchtig, abwechslungsreich. Es war ein Jahr für tolle Rosé- und Weißweine. Und die haben wir gemacht. Der Elbling-Fan kann sich freuen! Die 2023er Elblinge (Trocken Nr. 06.24, vom Muschelkalk Nr. 01.24, Feinherb Nr. 05.24 oder Lieblich Nr. 04.24) sind leicht und typisch. Etwas Säure bringt Spannung. Nach dem sehr milden 2022er Jahrgang ist dies erfreulich. Der Grauburgunder (Nr. 08.24), kräftig und intensiv, ist noch etwas jung, im Sommer ist er optimal. Der Weißburgunder (Nr. 09.24) ist sehr leicht und angenehm, mit milder Säure, ein toller Speisenbegleiter! Das Richtige zum frischen Spargel.

Dornfelder Rotwein haben wir 2023 nicht geerntet, die Trauben waren dafür schlicht nicht geeignet, das Wetter zu feucht. Hier sind wir pragmatisch und richten uns nach der Natur. Statt dessen haben wir gute Rosé-Weine und tollen Blanc de Noir (Nr. 27.24) geerntet. Der saftige Blanc de Noir Feinherb wird voraussichtlich wieder frühzeitig im Sommer ausgetrunken sein. Rosé vom Muschelkalk (Nr. 32.24), kräftig, vielfältig und Rotling Feinherb (Nr. 03.24), der Sommer-Sonne-Terrassenwein, sollten jeweils (hoffentlich) bis in den Winter reichen.

Wir freuen uns auf Ihre Bestellung, wenn möglich bis 21. April. Ihre Weine versenden wir direkt nach Bestelleingang, meist mit DPD (Lieferzeit 2 bis 4 Tage). Auf Wunsch mit DHL. In Berlin, Hannover und Chemnitz auf Wunsch mit einer Spedition mit Abtrageservice in 6er Weinkartons (Lieferzeit 1 bis 2 Monate). Ab 120 Flaschen versenden wir, wenn bei Ihnen möglich, gerne mit der Spedition Hellmann auf einer Halb-Palette in 6er Weinkartons (Lieferzeit 2 bis 4 Tage).

Den Sauerweins geht es gut. Die Kinder werden immer selbstständiger, feiern begeistert Fastnacht, gehen in den Schwimmkurs, Raphael (1 ½) in den Kindergarten. Unerschrocken erkundet er seine Umgebung. Theodor (5) und Johanna (3) sind mit dem Kleinen sehr liebevoll und fürsorglich. Sie wollen noch ein Geschwisterchen. Johanna will auch ein Baby, wenn sie groß ist. Den passenden Mann, Leon, hat sie im Kindergarten schon auserkoren. 

Ihnen wünschen wir eine gesunde und schöne Frühlingszeit!

Mit herzlichen Grüßen,

die Sauerweins