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Anschreiben Frühjahr 2024

Liebe Weinfreunde,

während ich diese Zeilen schreibe, sitze ich mit Laptop neben der Füllanlage, springe bei Sortenwechseln und kleinen Notfällen ein und freue mich, dass der neue Jahrgang in Flaschen gefüllt wird. Manche Sachen macht man Jahr für Jahr und merkt dabei kaum, wie die Zeit vergeht:

Unsere jährlichen Kundenbriefe, in Frühjahr, Sommer und Winter gehören seit Jahrzehnten fest mit dazu. Man fragt sich dabei, wie hat Erwin im Frühjahr 1984 das erste Anschreiben geschrieben? Vermutlich hat er es von Hand vorgeschrieben, wahrscheinlich im Weinberg während einer kurzen Pause beim Reben schneiden. Danach auf der alten Schreibmaschine getippt, im Copy-Shop vervielfältigt und mit Weinliste an die ersten Kunden versandt.

Manches fängt klein an, braucht Zeit zum Wachsen und Reifen. 

Die Sauerweins haben die Jahrzehnte gut genutzt: im Jahr 1924, vor 100 Jahren wagte unser Urgroßvater Matthias Sauerwein den mutigen Schritt und siedelte den kleinen landwirtschaftlichen Betrieb aus. Er baute außerhalb des Ortes ein Wohnhaus mit Stall und Scheune, drum herum Felder. Damals war Ackerbau die Hauptbeschäftigung, etwas Vieh und der Weinbau gehörten immer mit dazu. Den Grundstein zum Weingut verdanken wir den Großeltern Ida und Walter und unseren Eltern Edith und Erwin Sauerwein. Sie und treue Mitarbeiter bauten mit viel Hingabe und Herzblut das Weingut auf. Sehen Sie hier die digitale Zeitreise.

Die Ostertage waren an der Mosel vom typischen Aprilwetter geprägt: Der Frühling naht, einige Tage sind schon sonnig-warm, an anderen überwiegt der Regen. Die Weinberge stört es nicht, die Mitarbeiter draußen im Weinberg schon eher. Sorin, Adriana, Ovidiu und Raul haben vor Ostern alle Weinberge geschnitten und sind jetzt mit dem Binden der Reben beschäftigt. Dies geht besonders gut bei feuchtem Wetter, die Rebruten sind dadurch biegsamer und brechen nicht so leicht. Jede Rebe wird im Winter sorgfältig von Hand geschnitten und im Frühjahr gebunden. Jedes Jahr auf ein Neues wird so die Grundlage für gute Weine gelegt.  

Gerade der April ist mittlerweile im Weinbau der risikoreichste Monat – kommen noch Spätfröste oder bleiben wir von den Eisheiligen verschont? Durch den feucht-warmen Februar sind die Reben schon sehr weit, der Austrieb hat begonnen. Ein früher Austrieb birgt immer die Gefahr von großen Frostschäden. Wir freuen uns daher über den Regen – wenn es regnet friert es nicht!

Andererseits ist Sonnenschein auch nicht verkehrt. Urlaub an der südlichen Mosel im Dreiländereck mit Weinwanderungen, Fahrradtouren und Ausflügen ist bei schönem Wetter doch angenehmer. Das Gästehaus ist gut gebucht, es sind jedoch noch Termine frei. Bei Interesse gerne online schauen (zeit.sauerweins.de), oder anrufen, 06583-444. Im Büro sind Jennifer und Sabrina Montag bis Freitag von 9 bis 12 Uhr gut zu erreichen.

Unser Team wächst weiter: im Lager kam Matthias dazu, einen Winzer für den Weinberg suchen wir noch. Auch für Büro und vor allem Vinothek suchen wir nachmittags (14-18 Uhr) noch Unterstützung! Denn fast täglich stehen Weinproben an. Alfred und Manu übernehmen hier gekonnt und mit Begeisterung.

Es macht gerade Spaß, die neuen Weine zu probieren! Der Sommer 2023 war verregnet, der Herbst größtenteils ebenso. Umso typischer sind die Weine! Leicht, fruchtig, abwechslungsreich. Es war ein Jahr für tolle Rosé- und Weißweine. Und die haben wir gemacht. Der Elbling-Fan kann sich freuen! Die 2023er Elblinge (Trocken Nr. 06.24, vom Muschelkalk Nr. 01.24, Feinherb Nr. 05.24 oder Lieblich Nr. 04.24) sind leicht und typisch. Etwas Säure bringt Spannung. Nach dem sehr milden 2022er Jahrgang ist dies erfreulich. Der Grauburgunder (Nr. 08.24), kräftig und intensiv, ist noch etwas jung, im Sommer ist er optimal. Der Weißburgunder (Nr. 09.24) ist sehr leicht und angenehm, mit milder Säure, ein toller Speisenbegleiter! Das Richtige zum frischen Spargel.

Dornfelder Rotwein haben wir 2023 nicht geerntet, die Trauben waren dafür schlicht nicht geeignet, das Wetter zu feucht. Hier sind wir pragmatisch und richten uns nach der Natur. Statt dessen haben wir gute Rosé-Weine und tollen Blanc de Noir (Nr. 27.24) geerntet. Der saftige Blanc de Noir Feinherb wird voraussichtlich wieder frühzeitig im Sommer ausgetrunken sein. Rosé vom Muschelkalk (Nr. 32.24), kräftig, vielfältig und Rotling Feinherb (Nr. 03.24), der Sommer-Sonne-Terrassenwein, sollten jeweils (hoffentlich) bis in den Winter reichen.

Wir freuen uns auf Ihre Bestellung, wenn möglich bis 21. April. Ihre Weine versenden wir direkt nach Bestelleingang, meist mit DPD (Lieferzeit 2 bis 4 Tage). Auf Wunsch mit DHL. In Berlin, Hannover und Chemnitz auf Wunsch mit einer Spedition mit Abtrageservice in 6er Weinkartons (Lieferzeit 1 bis 2 Monate). Ab 120 Flaschen versenden wir, wenn bei Ihnen möglich, gerne mit der Spedition Hellmann auf einer Halb-Palette in 6er Weinkartons (Lieferzeit 2 bis 4 Tage).

Den Sauerweins geht es gut. Die Kinder werden immer selbstständiger, feiern begeistert Fastnacht, gehen in den Schwimmkurs, Raphael (1 ½) in den Kindergarten. Unerschrocken erkundet er seine Umgebung. Theodor (5) und Johanna (3) sind mit dem Kleinen sehr liebevoll und fürsorglich. Sie wollen noch ein Geschwisterchen. Johanna will auch ein Baby, wenn sie groß ist. Den passenden Mann, Leon, hat sie im Kindergarten schon auserkoren. 

Ihnen wünschen wir eine gesunde und schöne Frühlingszeit!

Mit herzlichen Grüßen,

die Sauerweins

Weihnachtsgrüße und Betriebsferien

Liebe Weinfreunde,

Weihnachten steht vor der Tür und schon wieder blicken wir dem Jahresende entgegen.
Besonders dieses Jahr mit Erstaunen, wie die Zeit doch rast:

2023 war turbulent - riesiger Andrang an den neuen Weinständen bei den Sommerweinfesten, zeitgleich ein sehr gut besuchtes Gästehaus und neue Gesichter im Weingut und der Vinothek. 

Dazu im Weinberg ein stetes auf und ab der Gefühle: erst verlieren wir viele Trauben durch Spätfröste, dann freuen wir uns über eine gute Blüte, direkt gefolgt von extremer Trockenheit, die den jungen Weinbergen zusetzt. Im Juni noch hoffen wir auf Regen, im Juli und August haben wir Wasser satt.

So war die Traubenernte 2023 so fordernd und anstrengend wie noch nie: Zu feucht, zu warm. Wir sind sehr froh und dankbar ein gutes Ernteteam zu haben. Wochenlang werden Trauben sortiert - oft landet mehr auf den Boden als im Eimer und bis spät in die Nacht wird im Keller gearbeitet. Und dies mit Erfolg: Im Fass landen gute Moste, die schon jetzt, als Jungwein uns Freude bereiten.

Dieses Jahr hat uns erneut deutlich gezeigt, wie froh und glücklich wir sein können, ein gutes, eingespieltes und wachsendes Team zu sein!

Auch an dieser Stelle ein großes Dankeschön an Christian, Hans, Jürgen, Anna, Sorin, Adriana, Ovidiu, Gisela, Alfred und Jennifer. Und an all jene, die uns oft nur einige Tage im Jahr mit großer Begeisterung im Weingut und den Veranstaltungen unterstützen!

Ein besonderer Dank geht an Bastian, der nach gut 7 Jahren bei den Sauerweins nun  Richtung Hamburg, zu Freundin und Familie, ziehen wird. Wir wünschen ihm dort viel Erfolg!

Neu im Team begrüßen dürfen wir Emanuele, der 2024 bei vielen Weinfesten mit dabei sein wird, sowie Sabrina, die uns ab Januar in Büro, Vinothek und am Telefon unterstützt. 

Es war ein intensives, oft schönes, aber auch anstrengendes Jahr. Wir sind froh, dass Weihnachten naht und die Feiertage eine kleine Verschnaufpause bereiten:

Vom 24. Dezember bis 7. Januar machen wir Betriebsferien, um im neuen Jahr wieder mit frischem Elan für Sie da zu sein.

In der Zeit eingehende Mails und Anrufe werden ab dem 8. Januar beantwortet, 2024 erfolgt der erste Versand am 9. Januar. 

Wir möchten uns auf diesem Wege bei Ihnen für Ihr Vertrauen in uns und unseren Wein bedanken, für die netten Gesprächen mit Ihnen per Mail, am Telefon oder im persönlichen Kontakt. Ebenso dem Lob und den Anregungen, mit denen Sie uns tagtäglich unterstützen.

In diesem Sinne wünschen Ihnen die Sauerweins eine frohe Weihnacht, alles Gute, vor allem Gesundheit und viele kleine Glücksmomente für das neue Jahr 2024, mit ausreichend geleerten (Sauer)Weingläsern.

Mit herzlichen Grüßen aus Palzem,
die Sauerweins

Anschreiben Winter 2023

Liebe Weinfreunde, 

Anfang November ist das Wetter wechselhaft: kalte, stürmische Schauer wechseln sich ab mit wunderschönen Regenbögen im Sonnenschein. Die wenigen Sonnenstunden möchte man am liebsten draußen in der Natur verbringen, im Garten oder im Weinberg. Die neuen Weine sind vergoren (nur ein Riesling im Holzfass blubbert noch vor sich hin…) und die Strapazen des Herbstes sind fast vergessen.

Es war ein sehr wechselhaftes Jahr: die extreme Trockenheit in Mai und Juni, gefolgt von 200 Liter Regen in Juli und August, wurde nur noch übertroffen von noch mehr Regen im September. Und das bei heißen Temperaturen bis 28°C. Selbst die Zugvögel schienen von den Temperaturen verwirrt: Mitte September zogen große Schwärme an Kranichen laut schnatternd in den Norden.

Mit der Traubenlese haben wir am 11. September begonnen. Schon ahnend, dass es schwierig wird. Die frühen Trauben platzten bei dem Regen auf, die warmen Temperaturen begünstigten Fäulnis. Für unser Leseteam im Weinberg war dies frustrierend: bei den Burgundern und den frühen roten Sorten landeten stellenweise 60 bis 80% der Trauben auf dem Boden.

Dieser Herbst hat uns wieder klar vor Augen geführt wie abhängig wir von der Natur, vom Wetter sind. Für die Weine entscheidend sind die letzten Wochen, oft Tage vor der Ernte. Ende September wurde es besser: der erhoffte Goldene Herbst kam, brachte nachts kühle Temperaturen und Sonnenschein. Perfekt zur Reife der späten Sorten, Riesling, Weißburgunder, Gewürztraminer und Syrah.

Umso mehr erfreuen wir uns jetzt an den jungen Weinen. Die selektive Lese hat sich gelohnt. Am Fass probieren sich die Jungweine schon sehr gut! Es ist das Jahr für spannende Weiß- und Roséweine. Glücklicherweise sind dies genau die Weine, die stark nachgefragt werden und die uns im Moment fehlen.

Unser Weinlager hat sich im Sommer schnell geleert, irgendwas machen unsere Mitarbeiter und wir wohl richtig? Wir sind sehr glücklich, ein gutes Team zu haben: vom Weinbergsteam um Adriana, Sorin und Ovidiu, über Keller und Lager mit Bastian (der uns leider Ende des Jahres Richtung Hamburg, zu Freundin und Familie, verlassen wird), hin zum Büro mit Jennifer, die sich gut eingelebt hat. Ganz besonders Edith, die oft und gerne im Büro, in der Vinothek und im Gästehaus ist. Gisela, die morgens mit leckerem Frühstück und Tipps der Region versorgt. Wein- und Kulturbotschafter Alfred, der die Weinwanderungen begeistert führt. Am Telefon Anna und Jürgen. Auf Messen Hans. Vor Ort Christian, der seit ca. 30 Jahren Weinfeste und Messen durchführt. Dieses Jahr liefen die Sommerweinfeste so erfolgreich wie noch nie zuvor. Wir profitieren hier von der Aufbauarbeit der letzten Jahrzehnte. Wein bedeutet immer Vertrauen. Auch Vertrauen darauf, dass „der Wein schmeckt“.

Nächstes Jahr wird Sommelier Emanuele bei vielen Weinfesten mit dabei sein. Er lernt unsere Weine von der Pike auf kennen: Nach Weinfesten in Chemnitz und Schwerin half er im Herbst Matthias im Keller. Er hat begeistert täglich alle gärenden Fässer probiert, kurz mal im Weinberg beim Lesen geholfen. Den Winter über wird er noch das Schneiden und Binden der Reben lernen und so gut vorbereitet nächstes Jahr präsent sein.

Unser Gästehaus ist sehr gut gestartet, nach einem Jahr sind wir glücklich mit dem Erfolg. Im Winter verzaubern Outdoor-Erlebnis-Raclette und Käse-Wein-Verkostungen mit Käsesommelier Wolfgang. Sobald es wärmer wird ist Alfred wieder mit Weinwanderungen in der Region unterwegs. Termine gerne jetzt schon buchen, vielleicht zusammen mit einer Übernachtung im Gästehaus (jeweils auch als Gutschein möglich).

Auch im Winter sind wir gut besucht: eine Weinprobe im Warmen, während draußen über den Weinbergen die Herbststürme ziehen. Die im Moment ausgetrunkenen Sorten Rosé vom Muschelkalk, Blanc de Noir Feinherb, Rotling Feinherb und süßer Gewürztraminer sollten in ausreichender Menge (aber wer weiß das schon?) vorhanden sein. Wir nehmen Vorbestellungen gerne an, diese werden ab Mitte März versandt.  Der 2023er Schwarzriesling Rosé Feinherb ist komplett über die Vorbestellungen ausverkauft. Vielen Dank für das Vertrauen!

Und für die kalten Monate: Was gibt es schöneres als nach einem Winterspaziergang eine wärmende Tasse heißen, weißen Glühwein (Nr. 42.23) zu trinken? Die Kombination aus heißem Wein, süßen Früchten und den wärmenden Düften von Zimt, Nelken und Orangen ist unwiderstehlich. Auf dem Hansemarkt Dortmund, den Weihnachtsmärkten in Witten und Chemnitz und im Café Pelikan in Luckenwalde wird er ausgeschenkt.

Wir freuen uns auf Ihre Bestellung, wenn möglich bis 25. November, sodass wir rechtzeitig vor Weihnachten anliefern können. Ihre Weine versenden wir direkt nach Bestelleingang, meist mit DPD (Lieferzeit 2 bis 4 Tage). Auf Wunsch mit DHL. Mengen ab 60 Flaschen auf Wunsch mit einer Spedition (auch direkt in den Keller, Lieferzeit 1 bis 2 Monate, nur in wenigen Regionen verfügbar). Ab 120 Flaschen versenden wir, wenn bei Ihnen möglich, mit der Spedition Hellmann auf einer Halb-Palette in 6er Weinkartons (Lieferzeit 2 bis 4 Tage).

Hinweis: Vom 24. Dezember bis 7. Januar haben wir Betriebsferien. Weingut und Gästehaus sind geschlossen. Per Telefon oder Mail eingehende Anfragen werden ab dem 8. Januar beantwortet!

Den Sauerweins geht es gut. Timo, Selina und Felix verbringen Anfang November entspannte Tage in Südtirol. Das Wetter könnte besser sein, aber nach der Lese ist es schön etwas Zeit mit dem kleinen Felix zu verbringen.
Theodor (5) und Johanna (3) werden groß und selbstständiger. Raphael (1) verzaubert alle und will alles selbst machen. Störrisch verweigert er seinen Brei. Er will Brot, Fleisch und Scampi exakt wie die Großen, selbst essen. Krabbeln war nie so seins, Laufen ist schon besser, Oma Edith ist die Beste. Kaum hört er sie, ist er kaum zu halten.

Ihnen wünschen wir eine schöne Adventszeit, ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Start ins neue Jahr!

Mit herzlichen Grüßen,

die Sauerweins

P.S.: SAUERWEINS Adventskalender: 24 Weine, abwechslungsreiche Beschreibungen, Rezepte und kleine Überraschungen verschönern dem Advent. Judith hat sich dieses Jahr viel Neues einfallen lassen!

 

 

Nachlese Traubenernte 2023

Liebe Weinfreunde,

am Mittwoch, 11. Oktober ist es geschafft: Wir haben die Traubenlese 2023 mit einem schönen Syrah-Rosé abgeschlossen. Mehr als vier anstrengende Wochen liegen hinter uns.

Der Herbst war wie der Sommer: Reich an Regen und Überraschungen.

Das Jahr startete gut, ausreichend Wasser im Frühjahr, dann extreme Trockenheit in Mai und Juni, gefolgt von mehr als 200 Liter Niederschlag in Juli und August. Diese Extreme setzten den Trauben zu, erst klein und kompakt, dann vom vielen Wasser aufgequollen. Im August rechneten wir mit einem schwierigen Herbst - und hofften noch auf beständiges, trockenes Wetter zur Lese.

Als letzte Rebsorte wird am 12. Oktober der Syrah gelesen. Von Hand und selektiv für Rosé. Hier maischt er in der Kelter. Farbe aus den Schalen geht in den Most über.

Anfang September war es sehr warm, zusammen mit der Feuchtigkeit im Boden sind dies optimale Bedingungen für Fäulnis und besonders auch die gefürchtete Essigfäule. Daher starteten wir schon am 11. September mit der Ernte. Elbling und Auxerrois, schnell gefolgt von Schwarzriesling und Dornfelder. 

Dann am 13. September ein Schreck: ein schweres Unwetter zog auf, brachte innerhalb von 20 Minuten 40 Liter Regen. Dazu Hagel, der lagenweise die reifenden Trauben zerschlug. Exakt das, was ein Winzer zum Lesestart nicht braucht. 

Gleichzeitig blieb es heiß. Bis zu 28°C. Die Lese mit dem Vollernter starteten wir jeden Tag möglichst früh, um etwas kühlere Trauben zu ernten. Erstmals nutzten wir zwei Kelter, dies entlastet deutlich und ermöglicht eine schnellere Ernte.

Für unser Leseteam im Weinberg war die Traubenlese häufig frustrierend: in den roten Sorten und in den Burgundern sortierten wir viele Trauben aus. Alles mit Fäulnis, Essig, landete auf dem Boden. Dornfelder, normalerweise immer zuverlässig, litt extrem, stellenweise schnitten wir 60 bis 80% weg. Eine kleine, aber gute Ernte landete im Fass. 

Johanna und Theodor testen die Gewürztraminer Trauben in Wehr.

Die Vielfalt unserer Rebsorten und Weinberge ist unsere Stärke. 

Ende September und Anfang Oktober wurde das Wetter etwas besser: beständiger, sonnig mit kühleren Temperaturen. Für die Reifung und Lese optimal. Die späten Sorten, Riesling, Weißburgunder, Gewürztraminer und Syrah profitierten enorm.

Gut waren dieses Jahr auch unsere vielen Steillagen. Im Sommer lief der viele Regen ab, die Beeren blieben eher klein. Die gute Drainage und mageren Böden - im Trockenjahr 2022 ein Problem - waren 2023 ihre Stärke
 
Normalerweise sind wir gerne faul im Keller. Klar, Sorgfalt gehört dazu, aber in der Regel versuchen wir im Keller möglichst wenig zu machen.

Dieser Herbst war anders: Statt nur den Trub (10%) der Mostmenge zu filtern mussten wir alle Moste komplett filtrieren, um diese blank zu bekommen.

In der Kammerfilterpresse wird der Trub herausgefiltert. Der Filterkuchen bleibt übrig und landet als Dünger wieder im Weinberg.

Durch die hohen Temperaturen und die reifen Beeren waren die Moste zu schnell gärig. Wilde Hefen aus dem Weinberg starteten quasi sofort mit der Gärung. Eine zu schnelle Gärung und fehlerhafte, muffige Weine wären das Resultat. Daher machten wir uns die Mühe und verbrachten vier Woche täglich 15-16 Stunden im Keller, filtrierten alle Moste und sorgten für gute Startbedingungen. Und wurden belohnt:

Viele Jungweine probieren sich schon jetzt sehr gut. Schöne, ausgeprägte Aromen mit spritziger Säure. 2023 ist das Jahr für klasse Rosés und Weißweine.

Wir sind sehr froh, vielversprechende Moste liegen zu haben. Denn die Nachfrage nach unseren Weinen war und ist sehr hoch. Einige Weine sind daher bereits ausverkauft. Glücklicherweise haben wir eine große Vielfalt an Weinen, sodass auch jetzt noch viele lieferbar sind. Vorbestellungen für den 2023 Jahrgang nehmen wir gerne an. Die neuen Weine werden nach der Abfüllung im März 2024 versandt. Vorbestellungen bitte per Mail (hier Klicken)

Ihnen wünschen wir eine schöne und gesunde Herbstzeit!

Mit besten Grüßen von der Südlichen Mosel,
die Sauerweins

PS: Auch dieses Jahr gibt es ihn: SAUERWEINS Adventskalender (hier Klicken).

Anschreiben Sommer 2023

Liebe Weinfreunde,

wie wechselhaft und wunderbar doch die Natur ist: von Mai bis Mitte Juli war es heiß und trocken, die Begrünung in den Weinbergen vertrocknet, die jungen Weinberge in den Steillagen schäbig aussehend. Der Trockensommer 2022 schien sich zu wiederholen. Wir befürchteten größte Trockenschäden und erneut schmerzhafte Verluste an Trauben. Hinzu kam: Die Trockenheit verführte viele Kollegen dazu, die Gefahr durch Pilzkrankheiten zu unterschätzen. Gerade Oidium (oder Echter Mehltau – Sie kennen ihn vielleicht von den Rosen), gedeiht dennoch prächtig. Starker Befall und extreme Verluste an Trauben sind die Auswirkung.  Gerade in Wincheringen sind einige Nachbarparzellen sehr stark betroffen, auch aus dem Bordeaux wird Schauerliches von ca. 50% Verlust berichtet. Solche Jahre, solche Erfahrungen, sind ernüchternd und erhellend, hier zeigt sich doch deutlich wie wichtig ein termingerechter Pflanzenschutz mit modernen Geräten und wirksamen Mitteln ist.

Timo hat dies mit Bastians Hilfe im Weinberg gut im Griff. Auch unser Weinbergsteam um Adriana, Sorin und Ovidiu war schnell und motiviert: gerade die händischen Arbeiten, das rechtzeitige Heften der Triebe, das Entblättern, das Freistellen der jungen, noch kleinen Beeren ist immens wichtig. Laubverdichtungen werden vermieden, die Blätter und Trauben trocknen nach Regen schneller ab, der Infektionsdruck wird etwas vermindert, gesundes Laub und letztlich gesunde, reife Trauben sind das Ziel.

Und weil die Natur so vielfältig und abwechslungsreich ist, sieht jetzt alles anders aus: Ende Juli kam endlich der lang ersehnte und erhoffte Regen. Innerhalb weniger Tage erholt sich die Natur, alles grünt und sprießt. Anfang August haben wir Aprilwetter, Sonne und Regen wechseln sich ab, so passt es für alle:

Regen für die Reben, Sonne für die Urlaubsgäste. Überraschend gut besucht, oft trotz Regen, sind die Weinfeste. Vielleicht auch weil Bewölkung und kühleres Wetter eigentlich perfektes Weinwetter ist. Die neuen Weinstände sind gut angekommen. Wir bereuen einzig, dass wir nicht schon vor Jahren gewechselt haben… die alten Holz-Weinstände heben wir auf, dieses Jahr kommt einer noch beim Weinfest in Nennig zum Einsatz.

Auch das Gästehaus ist gut besucht. Gerade die Wanderer freuen sich über die angenehmeren Temperaturen, und für den Regenschauer gibt’s schließlich die Regenjacke. Die Weinwanderungen mit Alfred werden gerne angenommen.

Ab September starten wir zusammen mit Wolfgang spannende Käse-Wein-Erlebnisse. Er bringt mit großer Begeisterung und Fachwissen die Vielfalt der regionalen Käsesorten näher. Die Käse-Wein-Vorprobe mit Käse aus Eifel, Hunsrück, dem nahen Frankreich und Belgien war von Jennifer auf 90 Minuten angesetzt, dauerte dann doch 3 Stunden. Soviel haben wir noch nie zuvor in so kurzer Zeit über Käse neu gelernt (Termine demnächst online unter www.sauerweins.de). Besonders gespannt sind wir auf die Winter-Raclette-Veranstaltungen. Gerade die feinherben und restsüßen Weine passen gut zu den verschiedenen Käsesorten, bei der neuen, süßen Rotling Auslese (Nr. 19.21) zum Ziegenkäse kommen wir ins Schwärmen.

Auch Gewürztraminer und Eiswein wären passend, beide jedoch Anfang August bereits ausgetrunken. Für Eiswein hoffen wir auf einen frühen, kalten Winter. -8°C bräuchten wir mindestens um guten Eiswein machen zu können. Auch Blanc de Noir, Schwarzriesling Rosé und Rosé vom Muschelkalk sind bereits ausgetrunken – die kleine 2022er Ernte und die sehr gute Nachfrage machen sich bemerkbar. Wir hoffen daher 2023 auf eine gute Ernte. Das Wasser kommt jetzt noch zum richtigen Zeitpunkt, die Reben nehmen die Feuchtigkeit dankbar an, lagern über das Wasser und die Wurzeln Mineralien und Nährstoffe in den Trauben ein, welche die Voraussetzung für interessante Aromen im Wein sind.

Und bis im März 2024 die neuen Weine bereit sind erfreuen wir uns an den jetzt lieferbaren: Der Elbling, egal ob Strohtrocken (Nr. 06.23), vom Muschelkalk (Nr. 01.23), Feinherb (Nr. 05.23) oder Lieblich (Nr. 04.23) ist so mild wie noch nie zuvor. Den Elbling-Fans fehlt die Säure, allen andern gefällt plötzlich nun häufig auch der Elbling. Also, falls Sie bisher von der typischen Elbling-Säure abgeschreckt waren, unbedingt mal den 2022er Jahrgang probieren. Wem  der Elbling dieses Jahr jedoch zu lasch schmeckt darf, gerne Riesling probieren, trocken, vom Muschelkalk (Nr. 07.23), Feinherb (Nr. 17.23) oder erstmals als leichter, lieblicher Kabinett (Nr. 10.23). Hier hat man jeweils eine tolle, schmeckbare und dennoch harmonische Säure.

Für die nahende Vorweihnachtszeit bereitet Judith im Moment den Adventskalender 2023 vor. Abwechslungsreiche Beschreibungen, Rezepte und kleine Überraschungen verschönern die kalte Jahreszeit. 24 Flaschen einzeln verpackt, wie gehabt für 239 Euro frei Haus – Vorbestellungen sind gerne jetzt möglich, ab Mitte November liefern wir diese aus.

Wir freuen uns auf Ihre Bestellung, wenn möglich bis 1. September, sodass wir den Wein vor dem Start der Traubenlese noch versenden können. Ihre Weine versenden wir direkt nach Bestelleingang, meist mit DPD im Postversandkarton (Lieferzeit 2 bis 4 Tage). Auf Wunsch mit DHL. Mengen ab 60 Flaschen auf Wunsch mit der Spedition (Lieferzeit 1 bis 2 Monate, nur in bestimmten Regionen verfügbar), auch direkt in den Keller. Ab 120 Flaschen versenden wir gerne, wenn bei Ihnen möglich, mit der Spedition Hellmann auf einer Halb-Palette in 6er Weinkartons (Lieferzeit 2 bis 4 Tage).

Den Sauerweins geht es gut. Müde und erschöpft sind wir, das Frühjahr war voll, der Sommer noch voller. Judith und Matthias freuen sich auf ein paar ruhige Tage im Spreewald. Obwohl „ruhig“ mit drei Kindern,  Theodor, Johanna und Raphael, eher relativ ist. Raphael, eigentlich im besten Krabbelalter, will die Krabbelei überspringen und stellt sich immer wieder hin – zwar hosenschonend, aber doch etwas früh – er brüllt entrüstet, dass die Beinchen ihn noch nicht richtig tragen wollen. Oma Edith bezieht ihre neue Wohnung im Neubau, nach fast 40 Jahren im Stammhaus ein schwieriger Schritt, der Zeit braucht.

Ihnen wünschen wir eine gesunde und schöne Sommerzeit!

Mit herzlichen Grüßen,

die Sauerweins

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